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  Strukturwandel in Oberhausen  


Doch die Bergbau- und Stahlkrise im Ruhrgebiet ging auch an Oberhausen nicht vorbei. Weil die Stadt eine sehr ausgeprägte Monostruktur hatte, war die Krise sogar dramatisch.


Industriebeschäftigte im Ruhrgebiet 1950 bis 1986
Quelle: Grafik Sven Sendfeld/Ministerium für Wirtschaft und Technologie NRW 1988

Im Jahr 1958 waren im Bergbau in Oberhausen noch 21.530 Bergleute beschäftigt, fünf Jahre später gab es nur noch 15.462 Arbeitsplätze, 1986 waren es nur noch 4.430. Die Krise ereilte auch wenig später die Stahlindustrie mit ähnlichen Ausmaßen. Dort verloren zwischen 1961 und 1987 19.200 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz. Zur Eröffnung der Neuen Mitte 1996 gab es am Standort Oberhausen noch gerade einmal 200 Mitarbeiter im Thyssen-Elektrostahlwerk, mittlerweile ist dieser Standort ebenfalls geschlossen worden.
Diese Entwicklung bescherte der Stadt Oberhausen am Ende der 1980er Jahre eine gesteigerte Krise, denn die Schließung von Betrieben zog hohe Steuerausfälle nach sich. Zeitgleich mussten die Aufwendungen der Stadt in Bezug auf die Sozialhilfe deutlich gesteigert werden. 1970 waren nur 0,5% der Sozialhilfeempfänger arbeitslos, 1987 waren es bereits 32%. Die Stadt war aufgrund dieser Entwicklung in ihrem finanziellen Handlungsspielraum stark eingeschränkt, ihr Schuldenstand vergrößerte sich von 185,6 Mio. Euro 1980 auf 237,9 Mio. Euro 1990.



Das Gebiet der Neuen Mitte 1952
Quelle: Diercke Verlag (Hrsg.): GIS Datenbaustein Ruhrgebiet

 

 

 

   
 


Statistiken beweisen, dass die Stadt immer mehr an Kaufkraft der Einwohner an andere Städte verlor. Die Einwohnerzahl verringerte sich bis Mitte der 1980er Jahre kontinuierlich, erst durch den Zuzug von Aus- und Übersiedlern wuchs sie dann wieder leicht. Alte Industrieflächen lagen zusehends brach, wo die Menschen noch wenige Jahre zuvor zur Arbeit gingen standen heute Industrieruinen, die nicht nur der Stadtplanung ein Dorn im Auge waren, auch die Menschen erlebten Oberhausen als Stadt im Niedergang.
Die Stadtverwaltung hatte die Aufgabe, Oberhausen aus der Krise zu führen, jedoch herrschte auch hier Unklarheit und Uneinigkeit. Mehrere Politiker engagierten sich für eine industrielle Neuansiedlung, die die Schaffung von Arbeitsplätzen zum Ziel hatte, andere forderten eine "Grüne Mitte" für Oberhausen.

Im Mittelpunkt der Diskussion stand die größte brachliegende Industriefläche, mit über 140ha so groß wie 280 Fussballfelder: das Gebiet der GHH mit dem ehemaligen Stahlwerk Thyssen-West und der Zeche und Kokerei Osterfeld. Auf dieser Fläche bot sich der Stadt die Möglichkeit eines doppelten Strukturwandels: auf der einen Seite konnte ein städtebaulicher Wandel vollzogen werden, ein zusätzlicher funktionaler Schwerpunkt konnte geschaffen werden; auf der anderen Seite hatte die Stadt die Möglichkeit, eine zukunftsorientierte Mischung von Industrie und Dienstleistung auf den Weg zu bringen und somit einen Wandel in der Beschäftigungsstruktur zu schaffen, weg von Massengüterproduktionen, hin zur Dienstleistungswirtschaft, zum tertiären Sektor.

 

 

2. Zeigen Sie die Auswirkungen der Ruhrgebietskrise für Oberhausen auf.
3. Welche Probleme beschäftigen die Stadt Oberhausen im Strukturwandel ?