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Die Stadt
Oberhausen
gibt es in ihren heutigen Grenzen erst seit dem Jahr 1929. Sie entstand
durch den Zusammenschluss der Städte Sterkrade, Osterfeld und
Alt-Oberhausen. Schon zum Ende des 17. Jahrhunderts gab es erste
Siedlungsstrukturen. Doch die Region war durch eine ertragsarme
Landwirtschaft und einer abseitigen Verkehrslage gekennzeichnet.
Durch das Konkurrenzdenken der einzelnen Dörfer entstanden
im 18. Jahrhundert verschiedene Eisenhütten. Im heutigen Osterfeld
wurde der Betrieb 1758 auf der St.-Antony Hütte begonnen, die
Eisenhütte in Sterkrade folgte 1782.
Eisenhütte St. Anthony
1864
Quelle: Das Ruhrgebiet in historischen
Fotografien, S. 13
Doch die Rohstoffe und die
Arbeitskräfte reichten für mehrere Industrieansiedlungen
damals noch nicht aus, zumeist wurden die Arbeiter im Winter angeworben,
wenn sie in der Landwirtschaft nicht arbeiten konnten, d.h. die
Eisenhütten wurden nur saisonal betrieben.
Schon Anfang des 19. Jahrhunderts wurden durch territoriale Einigungen
die Hütten zusammengelegt und der Gewerkschaft Jacobi, Haniel
und Huyssen (JHH) unterstellt, 1873 wurde das Unternehmen in die
Aktiengesellschaft Gutehoffnungshütte (GHH)
umformiert. Auf Grund der örtlichen Rohstoffknappheit am Anfang
des Jahrhunderts und der technisch und preislich überlegenen
englischen Konkurrenz gab das Unternehmen seine eigene Roheisenherstellung
aber weitgehend auf und baute an den Standorten verschiedene Weiterverarbeitungsbetriebe
auf. Die zwischen 1828 und 1835 entstandenen Walzwerkanlagen
erschlossen das heutige Gebiet der Neuen Mitte
zum ersten Mal industriell.
Schon hier ist zu erkennen, dass die GHH die wirtschaftliche und
städtebauliche Entwicklung des Gebietes entscheidend prägen
sollte.
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